Didem Dogan verteidigt am 15.02.2019 erfolgreich ihre Bachelorarbeit mit dem Titel „Auswirkungen der plastischen Chirurgie auf Gesichtserkennungssysteme“ — Gesichtserkennungssysteme (GES) sind in der heutigen Zeit ein immer wichtiger werdendes Instrument, um Sicherheit zu gewährleisten, z. B. für automatisierte Grenzkontrollen. Dessen ungeachtet stellen verschiedene Faktoren wie die Pose, die Alterung oder Lichtverhältnisse Schwierigkeiten bei der Erkennung der Personen dar. Einen weiteren Störfaktor bildet die plastische Chirurgie. Sie dient nicht nur zur Verschönerung sondern auch zur Verjüngung des Gesichts. Doch genau diese Veränderungen können dem GES zum Verhängnis werden.
In dieser Arbeit werden daher die Auswirkungen der plastischen Chirurgie auf moderne GESs untersucht. Die genutzten GESs sind zum einen ein kommerzielles System und zum anderen das Open Source-System FaceNet. Die Genauigkeit der Erkennungsleistung beider Systeme wird anhand einer nicht-plastischen Gesichtsdatenbank und einer akquirierten plastischen Gesichtsdatenbank analysiert. Die plastische Gesichtsdatenbank wird je nach ästhetisch-plastischem Eingriff am Gesicht in fünf Kategorien unterteilt. Diese sind die Augenlid-, Augenbrauen-, Nasen- und Gesichtsknochenkorrektur sowie das Facelift.
Die Untersuchungen ergeben für das kommerzielle System eine sehr gute Erkennungsleistung von 99 % bei einer Falschübereinstimmungs-Rate (FMR) von 0,1 % und bei FaceNet einen ebenfalls guten Wert von 90 % bei einer FMR von 1 %. Beide Ergebnisse zeigen, dass moderne GESs relativ robust gegenüber Veränderungen durch plastische Chirurgie sind.